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Lesemotivation fördern

Wer gern und viel liest, verfügt über eine bessere Lesekompetenz. Das belegen viele Studien – etwa die PISA-Studie 2018 (PDF). Ein lustvoller Zugang zu Literatur setzt voraus, dass Kinder und Jugendliche Texte für sich entdecken können, die zu ihren individuellen Interessen und Lesefertigkeiten passen. Auf dem Weg zu spannenden und bereichernden Lektüreerlebnissen brauchen sie Ihre Unterstützung.

Vorlesen, Vorlesen, Vorlesen

Vorlesen ist Beziehungspflege und an kein Lebensalter gebunden. Es ermöglicht gemeinsame Begegnungen mit Literatur und den angeregten Austausch über Geschichten. In der frühen Kindheit werden Vorleseerlebnisse in Mundart oder der Erstsprache zu ersten Begegnungen mit Büchern. Geschichten in Standardsprache führen in die Schriftsprache ein und legen so eine Grundlage für das Selberlesen und -schreiben. Das Vorlesen, aber auch Hörbücher fördern die Vorstellungskraft, vergrössern den Wortschatz und erweitern das sprachliche Repertoire.

Dialogisches Lesen

Eine wichtige Form des Vorlesens ist das Dialogische Lesen. Dialogisches Lesen fördert die sprachliche Entwicklung vor allem von mehrsprachigen Kindern und Kindern aus benachteiligten Familien. Im Gegensatz zum klassischen Vorlesen nehmen die Kinder beim Dialogischen Lesen eine aktive Rolle ein. Unser Leitfaden (PDF) erklärt Ihnen die wichtigsten Prinzipien und gibt Tipps zur Durchführung. Die Planungshilfe (PDF) unterstützt Sie bei der Vorbereitung Ihrer Veranstaltung.

Vom einzelnen Kind ausgehen

Das Wissen um die individuellen Interessen und Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen und die Kenntnis ihrer Lesevorlieben, aber auch ihrer Lesefertigkeiten sind zentrale Voraussetzungen dafür, junge Leser:innen an Lektüren heranzuführen, die sie packen. Dabei sollen sie nicht unterfordert werden, sondern auch eine Neugier entwickeln können, sich auf Unbekanntes, Anspruchsvolleres einzulassen.

Bilderlesen unterstützen

Bilder unterstützen nicht nur das Textverstehen, sie können der eigentliche Anlass für lustvolle Lektüreerlebnisse sein – im Bilderbuch, dem Comicroman oder Manga. Bilder lesen zu können, ist eine spezifische Kompetenz, die junge Leser:innen oft besser beherrschen als Erwachsene. Diese Fertigkeit kann ein Brückenbauer sein in komplexere Bildgeschichten und andere Medien.

Leseerlebnisse teilen

Beim Vorlesen davon zu berichten, welche Bilder ihnen durch den Kopf gehen, unterstützt ungeübtere Leser:innen darin, sich beim Selberlesen Bilder machen zu können. Das Gespräch über Geschichten hilft, in Geschichtenwelten hineinzuwachsen. Genauso motivierend wirken geteilte Leseerlebnisse als mündliche oder schriftliche Empfehlung für die Peers in der Bibliothek oder im Schulhaus, als Plakat am Elternabend, als Buchvorstellung im Internet. So wird Lesen zur gelebten Alltagspraxis.

Die Bibliothek als vertrauter Leseort

In der Pappbuchecke spielen, die Lieblingsreihe finden, Hörbücher ausleihen, kreativ sein oder einfach abhängen: Bibliotheken sind neben Familie und Schule der dritte Leseort für Kinder und Jugendliche. Dort sollten sie es, wann immer möglich, gemütlich haben und leicht zu ihren Medien finden – zum Beispiel, weil diese thematisch aufgestellt sind. Hilft die junge Kundschaft beim Erwerb von Büchern und bei kurzen Buchvorstellungen mit, werden auch ihre Peers zu diesen Medien greifen.

Literatur live erleben

Bücher entstehen nicht von selbst: Autor:innen schreiben die Texte, Illustrator:innen machen die Bilder. Begegnungen mit Autor:innen und Illustrator:innen vermitteln Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Kunst des Büchermachens. Sie bringen sie ins Gespräch mit Kulturschaffenden und zeigen Vorbilder fürs eigene Lesen, Schreiben und Illustrieren. Bücher von Künstler:innen, die man kennengelernt hat, in der Bibliothek oder Buchhandlung wieder anzutreffen, zeigt, dass Literatur Teil unseres kulturellen Alltags ist.